So, schnell noch den Rest des 1. Kapitels, bevor ich alles wieder vergesse. Der Witcher plättet für den Rest der VIPs diverse Monster gegen Bares, pflückt nebenher Blümchen, liest Bücher, braut Dinge zusammen, zündet für Reverend Rhabarber ein paar Kerzen gegen die leuchtenden Hundchen an und kann sich natürlich nicht zurückhalten, dem dann zu sagen "hab ich dir ja gleich gesagt, daß das nicht funktioniert". Hng, Junge, der diplomatischste biste nu auch nicht. Du bist jung und brauchst das Geld.
Die Nächte verbringt Geralt großteils mit seiner zweitliebsten Beschäftigung, nämlich Hunde-Umschmeißen. Mittlerweile ist er mit dem Aard-Sign (wenn ich nur nicht immer an Aardvark denken müßte. Ich weiß ja selbst, daß Aard nur holländisch für Erde ist. Aber.) ziemlich fit, so daß das ratzfatz geht: Grollen hören, umdrehen, Hund umschmeißen, Schwert reinstecken, Schwert wieder rausziehen, Reste aufsammeln. Vermutlich möchte er ja lieber posen, aber so geht's einfacher.
Was die liebste Beschäftigung angeht, wird Geralt doch hellhörig, als eines schönen Tags beim Blümchenpflücken eins der Bauernweiber ihm statt des üblichen "ich muß meine Kuh melken gehen" ein "You're quite the dangerous one, aren't you, with that sword on your back?" hinterherruft. Tja, Mädel, ich hab auch eins vorne, oder so ähnlich. (Das hat man nun von dem Schwert auf dem Rücken. Blöde Sprüche. :ugly:) Für einen Strauß Tulpen sieht sie sich das auch gerne genauer an. Ja wenn's weiter nichts ist, da kann der Witcher sehr kooperativ sein. :grin:
Ansonsten sitzt da noch ein Großwildjäger an seinem Feuer, der große Dinge erzählt von einem Monster im See (wtf? Das ist ein Fluß, du Dep.) und einem in der Krypta. Da halte ich es für einen Bug, daß die entsprechenden Quests nicht da schon ausgelöst werden, sondern erst, wenn man die jeweiligen Biester erledigt hat. Geralt stellt ja selbst fest, daß das mysteriöse Viech in der Krypta kein normaler Ghul gewesen sein kann, obwohl er da drin nur 08/15 Ghule gefunden hat, und irgendwer murmelt was von der schatzsuchenden Dorfjugend, die da eine Wand einreißen wollten, nachdem die Ghule vorn erledigt waren. Nun, für die war das vermutlich ne eher blöde Idee. Sowohl für die Dorfjugend als auch für die Ghule, meine ich.
Und nachdem ich tatsächlich nachgesehen hatte, ob ich denn bitte einen See übersehen hatte, war der andere Knilch im Fluß auch nicht allzu schwer zu finden. Allerdings kann Geralt nur eine Trophäe auf einmal am Haken (ah, dafür ist der da. I wondered.) tragen.
Leuvaarden möchte, daß ich jemanden finde, den er sucht, aber ich glaube, er hat wohl selbst den Verdacht, daß der nicht mehr lebt. In diesem Fall soll ich den Gefundenen auch bitte gleich anständig begraben und das als Spesen abrechnen. Soso, jetzt darf man als Witcher auch noch ins Bestattungsunternehmen einsteigen, oder wie? Nicht mein Job, eigentlich. Aber na schön, was tut man nicht alles für Geld. In dem Fall muß sich der Witcher sogar ziemlich anstrengen, denn mit den wildgewordenen Schlingpflanzen in der Höhle ist nicht zu spaßen. Erst recht dann nicht, wenn man ein vergeßlicher Witcher ist, der irgendwann auf den Trichter kommt, daß er ja im Dunkeln sehen kann... mit dem entsprechenden Trank. Den er vorher hätte trinken sollen, ne. F9. Brummel.
Beim Begraben ("Ich hab da unten unter der Kapelle einen leicht ramponierten Sarkophag..." "'Leicht ramponiert', Reverend?!" "Du kannst auch den Spaten nehmen und graben, wenn du magst." "Ahnee. Ich nehm den Sarkophag, und ich mag dich übrigens immer noch nicht.") hat Geralt dann noch eine Begegnung der Art, daß er sich fragt, wann der König der Toten eigentlich Sauron den Kopfputz geklaut hat.
Interessant übrigens, daß the Beast in question tatsächlich immer mal gesichtet wird, aber immer nur kurz, daß Geralt nichts gegen es unternehmen kann. Aber es gibt ihn also tatsächlich, den Hund der Baskervilles (O-Text Conan Doyle):
A hound it was, an enormous coal-black hound, but not such a hound as mortal eyes have ever seen. Fire burst from its open mouth, its eyes glowed with a smouldering glare, its muzzle and hackles and dewlap were outlined in flickering flame. Never in the delirious dream of a disordered brain could anything more savage, more appalling, more hellish be conceived than that dark form and savage face which broke upon us out of the wall of fog. With long bounds the huge black creature was leaping down the track [...]
'Kay. Also, nachdem beten und arbeiten wenig gegen das Tierchen gebracht haben, hat Reverend Rhabarber natürlich sofort ne andere blendende Idee: die Hexe war's. Mann, dieser Unsympath geht mir auf den Nerv. Aber gut, immerhin rückt er auch den Schlüssel zum Salamanderhaus raus, na endlich. Diese Mafiosi haben eh schon Wind davon bekommen, daß ich hinter ihnen her bin. Irgendwann haben sie tatsächlich schon mal versucht, mich auf der Brücke zu erledigen, als sie Kalkstein angeranzt haben und ich was dagegen hatte. (Hey, ich brauch den Pavian noch.)
Ein Showdown wie im Western, nur ohne die
Mundharmonika:
Mafiosi: *droh* Kalkstein, mach, was wir wollen, or else...
Witcher, frisch angekommen: Or what?
Mafiosi: *brüll* A Witcher! Kill him!!
Witcher: Not likely.
Des Witchers Wahrscheinlichkeitsrechnung geht auf, und er sammelt Bonanza pfeifend ein paar Schwerter ein, um die dem anderen Unsympathen Haren unten am Fluß zu verkaufen. Nacheinander. Ist schon blöde, wenn man nicht mehr als ein fremdes Schwert zusätzlich zum eigenen tragen kann, ne. Aber was tut man nicht alles für Geld...
Die Salamander im Haus stellen sich etwas schlauer an, da muß Geralt schon nachhelfen. Und schaut ein wenig blöde, als sie alle am Boden liegen und erst mal nichts passiert. Aber der praktisch denkende Witcher sammelt erst mal alles Brauchbare ein, durchsucht dann noch die Bude nach Brauchbarem, stellt fest, daß Haren noch ein größerer Unsympath ist, als er dachte, und beschließt, dem bei Gelegenheit mal eine reinzuhauen, und findet eine brauchbare Falltür. Ei, sieh an.
Unten in der Höhle (ah, da führt die Falltür hin. Ich dachte mir ja schon, daß mit der leeren Höhle noch irgendwas kommt.) warten weitere Mafiosi auf ihr Ende, nachdem sie mir was von Berengar aufs Ohr erzählen und Jafar endlich einen Namen kriegt. Azar Javed.
Dann winseln sie noch ein wenig rum, daß sie das, was ich haben will, schon nach Vizima geschickt haben - aber seit wann ist das eine Entschuldigung? Das hättet ihr euch früher überlegen können, euch mit einem Witcher anzulegen. Pfrt. Kinderräuber. Mafiosi. Drecksäcke. *Schwert sauberwisch*
Im vorderen Teil der Höhle dann die nächste Überraschung - oder auch nicht. Die Hexe hat sich vor dem Reverend und seinem Lynchmob in die Höhle geflüchtet, und der Mob steht draußen vorm Eingang. Joh, da soll der Mob auch mal brav bleiben, denn Geralt hat erst noch andere Dinge vor.
Dafür ist immer Zeit, nicht wahr. Mob? Kann warten.
Und danach sollte man idealerweise speichern, denn jetzt geht das Schlag auf Schlag mit der Handlung. Geralt geht alleine raus und liefert sich den verbalen Schlagabtausch mit dem Mob, wobei er sich noch aussuchen kann, ob er ihm glaubt oder nicht.
Mein Geralt aber hat die Schnauze gestrichen voll von den lügenden Unsympathen (ok, die Hexe lügt in einigen Dingen vermutlich auch. Aber die ist wenigstens nicht so ein Unsympath wie der Rest.) und tut das auch in wohlgesetzten Worten kund. Man möchte ihm Beifall klatschen. :manwe:
Er holt die Hexe her ("Geralt, they intend to kill us.") und freut sich dann richtig über die Gelegenheit, dem Reverend mal ein paar Dinge zu sagen, die er ihm schon immer hatte sagen wollen. Überhaupt, dafür, daß er immer behauptet, er sei hier nur der
Koch Witcher und er würde nur seinen Job machen, kann er verdammt gute Reden schwingen. Und die dramatische Beleuchtung durch den Fackelmob steht ihm obendrein.
Gegen den Reverend zu kämpfen, hat er nicht nötig, denn der gibt Fersengeld, sobald er feststellt, daß das Schwert echt ist, und der Rest ist so schlau, die beiden ungehindert passieren zu lassen. Die sich dann aufmachen, um den Hund von Baskerville zu erledigen. (Der übrigens genau wie das Original durch Missetaten der Dorfleute entstanden ist. Tja, das muß so.) Ich frage mich allerdings, warum eigentlich. Ich meine, das Dorf hat's doch eigentlich verdient, also warum das Beast nicht einfach dalassen? Aber dazu gibt's keine Gelegenheit, die Geschichte nimmt ihren Lauf. Wieder mit einigen Filmeinstellungen, die an typische Western erinnern. :grin: Allein der Shot durch die Beine, auf den 'Gegner'. *g*
Absoluter Klassiker. Und rums wird man aus der Filmsequenz raus vor die Hunde geworfen. Hier kann man nur dann noch abspeichern, wenn man verdammt schnell mit den Fingern ist, denn einmal im Kampf geht's nicht mehr. Geralt versucht sich also im Multitasking - speichern, ein paar Tränke einwerfen, nebenbei noch schnell das Schwert präparieren... was man halt so nicht vorher machen konnte. :ugly: (Natürlich geht das beim ersten Mal prompt schief, weswegen ich mir Geralts Flammende Rede nochmal anhören darf, da die letzte Speichermöglichkeit davor war. Aber gut, 's gibt Schlimmeres. Hier hätte ich jetzt Screenshots machen können, wenn ich könnte.)
Geralt und Abigail geben ein recht gutes Team gegen die Meute ab, denn er kann immer noch gut Hunde umschmeißen und sie hat den Nerv, diese dann hilfreich mit dem Dolch zu erledigen, während sie so handlich da rumliegen. Nur der Boßhund ist ein wirkliches Stück Witcherarbeit, da hat Abigail allerdings auch den Nerv, einfach nur bewußtlos zu Boden zu sinken, statt mit ihrem Dolch in der Hand rumzusterben. Schlaues Mädel. Laß das mal den Profi machen.
Beast tot, alles gut? Mitnichten. Der Mob hat seinen Reverend wiedergefunden und ein paar Mistgabeln. Und nichts Besseres zu tun, als ... genau. Seinen Retter anzugreifen. Also, gegen so viel Blödheit kann Geralt auch nur noch Darwin Awards verteilen. Mann, ey. WIE blöd kann man sein.
Übrigens wird wohl der Witcher am Ende der Bücher (also vor dem Spiel, so mehr oder weniger) von einem wütenden Mob mit Mistgabeln umgebracht, zumindest erzählt das auch Zoltan, der ihn ja für tot gehalten hat. Oh, the irony.
Diesmal aber denkt Geralt gar nicht dran, sich von irgendwelchen mistigen Gabeln pieken zu lassen (offenbar hat er gelernt :ugly:) - zwar hilft die Anti-Geisterhunde-Beschichtung auf dem Schwert dabei nicht mehr, aber cool aussehen tut sie. Wenig überraschenderweise haben die größten Drecksäcke auch noch relativ viel Geld bei sich (schade, daß der Zwerg sich schon aus dem Staub gemacht hat. Jetzt hätte man sich das neue Schwert leisten können. Oh well, kommt Zeit, kommt Schmied.) - und der Reverend auch den Wisch, mit dem Gerald endlich die Stadt betreten können sollte. Ja, ein Sackgesicht ist ja noch übrig, nämlich der Torwächter, der auch nicht besser ist als die anderen.
Eigentlich wäre nun also nur noch Shani zu schnappen und zu verschwinden, aber Geralt läuft noch eine Ehrenrunde ums Dorf und durch die Häuser der drei Rädelsführer. Nicht, daß wirklich viel zu holen wäre, aber es ist noch Nacht, und Shani zu wecken, das muß ja nicht sein.
So laufen die beiden dann bei Tage durchs Dorf, in dem eindeutig mehr Leichen rumliegen, als Geralt wirklich zu verantworten hat. Oder was hat der gemacht, als ich nicht hingeschaut habe? Egal, er und Shani sind sich einig, daß sie dieses Dorf eh nie wiedersehen wollen. Zwischen ihnen und dem Eingang zur Stadt steht ja nur noch das letzte Sackgesicht, der Torwächter.
Der in seiner Eigenschaft als letztes noch lebendes Dorfarschloch den Passierschein für geklaut (naja...) erklärt - und Geralt kurzerhand ins Gefängnis werfen läßt.
MOAH! :vianne: